Calle Loreto – „die große Fußgänger-Flaniermeile“ der Altstadt von Dénia
Gerade einmal 300 m Kopfsteinpflaster verbinden das Augustinerinnen-Kloster mit der Plaza de la Constitución und bündeln Jahrhunderte Geschichte, Tapas im Freien und eine gehörige Portion Lebenslust. Der Straßenverlauf bestand schon im 11. Jahrhundert, als die andalusische Medina Daniya noch hinter ihren Mauern pulsierte. Heute ist Loreto die köstlichste Postkarte der Stadt.
Geschichtskurzfassung
Epoche | Was sich in der Loreto tat |
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11.–12. Jh. | Hauptachse der islamischen Medina; Ausgrabungen legten Pflaster und Abwasserkanäle des 12. Jh. frei. |
1604 | Gründung des Kloster-Kirchen-Komplexes Nuestra Señora de Loreto durch barfüßige Augustinerinnen; das Gebäude prägt die Straße bis heute. |
2017–2023 | Als Akustisch gesättigte Zone eingestuft: Terrassenbetrieb bis 1:30 Uhr, um Anwohner und Gäste zu schützen. |
Wissenswerte Anekdoten
- Auf kaum drei Blocks und mehr als 25 Terrassen nennen Einheimische die Straße scherzhaft „die längste Bar der Stadt“.
- Während des Festes Moros y Cristianos (3.–16. August) kreuzen mittelalterliche Umzüge die Kellner, die dampfende Fideuà servieren.
- Bei den Bous a la Mar (erste Juliwoche) steigen viele Bars auf Stierlauf-Brunch um: getrockneter Oktopus und eiskaltes Bier.
Feinschmecker-Hotspot – vom Pflaster bis zum UNESCO-Titel
Seit 2015 trägt Dénia das Label UNESCO Creative City of Gastronomy; auf der Calle Loreto schmeckt man das in roten Garnelen, cremigen Reispfannen und ofenwarmen Coques.
100 % Calle-Loreto-Restaurants
Stil | Restaurant | Darum lohnt sich ein Stopp | Adresse |
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Klassische Meeresküche | Ca Pepa Teresa | Punktgenaue Reispfannen, Produkte aus der Marina Alta, gewölbter Speisesaal aus dem 19. Jh. | C/ Loreto 23 |
Reis & Tapas | Els Tomassets | Üppiges Tagesmenü und der legendäre cremige Reis des Küchenchefs | C/ Loreto 35 |
Kreativ-Gastrobar | Origens | Null-Kilometer-Tapas und Signature-Cocktails an der Ecke zum Platz | Pl. Constitución 5 (Ecke Loreto) |
Tapas-Route-Sieger 2024 | El Secreto de Loreto | Preisgekrönter „Figatell-Lollipop“, Autoren-Barbites und seidige Reisgerichte | C/ Loreto 12 |
Baskisch-mediterrane Pintxos | Txoko Bar | Ausgezeichnete Bacalao-Kroketten und Rotgarnelen-Pintxos | C/ Loreto 33 |
Andalusische Frittierküche | Taberna Sevillana | Garnelenpfannkuchen, Bienmesabe und kühler Fino zu fairen Preisen | C/ Loreto 26 |
(Alle liegen Tür an Tür; im Sommer rechtzeitig reservieren, sonst heißt es anstehen.)
Was liegt gleich um die Ecke?
- Burg von Dénia – islamische Festung aus dem 11. Jh. mit Montgó-Panorama.
- Ethnologisches Museum – Stadthaus aus dem 19. Jh., das die „Rosinenroute“ erzählt.
- Markthalle – Kathedrale der Rotgarnele und frisch gebackener Coques.
- Viertel Les Roques – pastellfarbener Gassen-Irrgarten für Fotos.
- Strände Les Marines & Les Rotes – 15 Minuten Fußweg zum Bad nach den Tapas.
Praktische Tipps
- Goldene Stunde: 12:30–14:30 Uhr fürs tardeo oder ab 19:30 Uhr, wenn die Fassaden golden leuchten.
- Rund um die Uhr Fußgängerzone: Auto auf der Explanada Cervantes parken und hochspazieren.
- Lärmkurve: Terrassen schließen um 1:30 Uhr; für den zweiten Drink weiter zur Marina oder in die Calle La Mar.
- Festzeit: Im August sehr früh reservieren – die Umzüge besetzen jeden Tisch.
- Genuss-Mitbringsel: Coques de dacsa aus dem Markt überstehen jede Heimreise tadellos.
In aller Kürze …
Die Calle Loreto ist lebendige Geschichte, die morgens bollos knabbert, mittags arròs a banda genießt und bis spät zwischen Fest-Pulverdampf und Straßen-Jazz wach bleibt. Ob Genussmensch, Mittelalter-Gassenjäger oder Pastell-Fotograf: Hier klingen die Gläser immer. Wir sehen uns zur Vermouth-Zeit!